Sakrament der Priesterweihe

Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Zeichen des Kreuzes.

Aus der Liturgie der Priesterweihe

Jesus hat 12 Apostel ausgewählt und ihnen die Vollmacht gegeben, Sein Heilswirken auf Erden fortzuführen.

Die Apostel haben in Seinem Auftrag die Botschaft vom Reich Gottes verkündet und die Menschen zur Umkehr gerufen, sie getauft, ihnen die Sünden nachgelassen, Kranke geheilt, Dämonen ausgetrieben und nach der Auferstehung des Herrn die heiligste Eucharistie gefeiert, also das Erlösungsopfer Christi vergegenwärtigt und die Menschen mit dem Sakrament Seines Leibes und Blutes gestärkt.

Als die Zahl der Christen wuchs, haben die Apostel Gemeinden gegründet und geleitet und die priesterliche Sendung Jesu Christi fortgeführt.

Diesen Auftrag und die Vollmacht Jesu haben sie durch Handauflegung und Gebet weitergegeben an Männer, die der Herr dazu berufen hatte und sie bestellten diese Männer zu Leitern und Dienern der Gemeinden.

Seit den Zeiten der Apostel hindurch bis zum heutigen Tag wird dieser Auftrag, diese Vollmacht Jesu von den Bischöfen, den Nachfolgern der Apostel, weitergegeben an ihre Nachfolger, die wiederum Männer zu Diakonen (griechisch „Diener“) und Priestern weihen. So besteht ein ununterbrochenes Band der priesterlichen Vollmacht Christi von den Aposteln bis zu den heutigen Bischöfen und Priestern, die sogenannte „Apostolische Sukzession“.

So wird garantiert, dass in der von Christus gestifteten Kirche der wahre Glaube, das göttliche Heilswirken und die vom Herrn eingesetzten Sakramente Bestand haben.

Durch das Weiheamt nämlich wirkt Christus überall da weiter, wo das Evangelium in Vollmacht verkündet wird, wo sich die Kirche ausbreitet, sie ihre Gläubigen versammelt und leitet, die Vergebung der Sünden geschenkt und vor allem die Heilige Messe gefeiert wird und Christus in der Eucharistie wahrhaft zugegen ist.

Dieses Amt ist in drei Stufen gegliedert: Bischof, Priester und Diakon

Eine Erklärung aus dem Jugendkatechismus kann uns vielleicht helfen, damit wir das Wesentliche des Weihesakramentes besser verstehen: „Wer geweiht wird, empfängt eine Gabe des Heiligen Geistes, die ihm eine heilige Vollmacht gibt und von Christus durch den Bischof verliehen wird. … Ein katholischer Priester handelt nicht aus eigener Kraft oder eigener moralischer Vollkommenheit heraus, sondern stets „in persona Christi“. Durch seine Weihe wächst ihm die verwandelnde, heilende, rettende Kraft Christi zu.“ (Jugendkatechismus, Nr. 249f).

Weil ein Priester nichts aus sich selbst hat, sondern nur von Gott her, ist er vor allem ein Diener. Das Erkennungszeichen jedes Priesters, der wirklich aus seiner Weihegnade heraus zu leben versucht, ist daher ein demütiges Staunen über seine eigene Berufung.

Er schenkt sich mit Leib und Seele, mit seinem ganzem Mensch-Sein, Gott und ist berufen, Christus ungeteilt nachzufolgen.

Zu den Aufgaben des Priesters gehören natürlich in ganz besonderer Weise die Feier der Heiligen Messe und anderer Gottesdienste, die Spendung der Sakramente, die Verkündigung des katholischen Glaubens und die Seelsorge.

Je nachdem kommen noch die Leitungsaufgaben und andere Pflichten hinzu. Ganz besonders aber muss der Priester ein Mann des Gebetes und des geistlichen Lebens sein, der aus einer tiefen Gottesbeziehung heraus lebt und für die ihm anvertrauten Menschen intensiv betet.

Das sogenannte Stundengebet, das über den Tag verteilte Pflichtgebet (Offizium) der Geistlichen, verrichten die Bischöfe, Priester, Ordensleute und zu einem gewissen Teil auch die Diakone stellvertretend für die Menschen in ihren Gemeinden und Gemeinschaften und für die ganze Kirche.

Alle Gläubigen sind aufgerufen, sich für die Berufung zum Priester einzusetzen, insbesondere durch:

  • Gebet
  • Sorge um die Jugend
  • Ermutigung junger Männer zum Priesterberuf
  • religiöse Haltung in der Familie

Tut dies zu meinem Gedächtnis.

Lk 22,19