Sakrament der Eucharistie

Die eigentliche Wirkung der Eucharistie ist die Verwandlung des Menschen in Gott.

Heiliger Thomas von Aquin (1225–1274)

Beim letzten Abendmahl hat unser Herr Jesus Christus die Eucharistie eingesetzt und den Aposteln den Auftrag hinterlassen: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“

Für den Christen ist die Feier der Heiligen Messe am Sonntag, dem Tag der Auferstehung Christi, die Mitte seines christlichen Glaubens. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) benennt in seiner Liturgiekonstitution die Feier der Heiligen Messe als „Quelle und Höhepunkt“ des ganzen christlichen Lebens. Aus ihr bezieht der Christ seine Lebenskraft, auf sie zielt sein ganzes Streben hin (vgl.: Sacrosanctum Concilium, 10).

So ist die Heilige Messe am Sonntag und an den Hochfesten von ganz besonderer Bedeutung. Doch auch an den Werktagen feiern wir die Eucharistie, um uns von Christus stärken zu lassen, uns in Sein Erlösungsopfer hineinnehmen zu lassen und uns in der Freundschaft mit Ihm festigen zu lassen.

Denn die Heilige Messe ist nicht nur eine Zeit des gemeinsamen Gebetes und Feierns unseres Glaubens. Es ist die „unblutige Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Christi“, wie es das Konzil von Trient ausdrückt. In diesem Mysterium wird Christus mit Seiner ganzen Hingabe aus Liebe zu uns gegenwärtig und nimmt uns immer wieder neu hinein in Sein Erlösungsopfer, bei dem Er sich im Heiligen Geist dem Vater darbringt für das Heil der Welt.

Dies geschieht auf geheimnisvolle Weise, wenn Christus in den äußeren Gestalten von Brot und Wein wahrhaft auf dem Altar gegenwärtig wird.

Davor hören wir das Wort Gottes im Wortgottesdienst der Heiligen Messe und bereiten die Gaben für die Eucharistie vor und mit ihnen auch unsere Herzen.

Die Frucht dieses Opfers, Christus selbst in Gestalt des Brotes, empfangen die Gläubigen beim eucharistischen Mahl, der heiligen Kommunion. Jesus spricht: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm“ (Joh 6,56).

Wer nach dem Erstkommunionunterricht zum ersten Mal den Leib des Herrn empfangen hat und in der rechten Weise darauf vorbereitet ist, darf immer wieder in der heiligen Kommunion den Herrn empfangen. Dadurch wird auch die Einheit aller, die in der Kirche, dem „geheimnisvollen Leib Christi“ verbunden sind, sichtbar und vertieft.

Durch die Teilnahme an der Heiligen Messe und durch den Empfang der heiligen Kommunion wird der Gläubige eingefügt in das allumfassende Opfer Christi, „in dem die ganze erlöste Gemeinde durch den ewigen Hohenpriester Gott dargebracht wird“, so Augustinus.

Für den Fall, dass man Jesus bei der heiligen Kommunion nicht empfangen kann, ist die Tradition der sogenannten „geistlichen Kommunion“ eine sehr wertvolle Übung. Dies bedeutet die Vereinigung mit Christus durch das innere Verlangen im Gebet, Christus wirklich zu empfangen.

In richtig verstandener Weise ist das ganze Leben eine Messe, die den Lobpreis und die Anbetung Gottes fortsetzen soll. Das Liebesopfer Jesu soll das Leben im Alltag begleiten und prägen. Dort soll die Eucharistie fruchtbar werden. Im Schlusssegen der Heiligen Messe und in der Entlassung werden die Gläubigen für ihre missionarische Sendung, die Liebe Gottes in die Welt hinauszutragen, gerüstet. Jesus selbst entlässt am Ende des Matthäus-Evangeliums Seine Jünger: „Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern“ (Mt 28,19). Selbst der Name „Messe“, lat. „missa“, kommt vom Sendungswort am Ende der Eucharistie, der auf Lateinisch „Ite missa est!“ lautet. Mit der Verwandlung von Brot und Wein sollen auch unsere Herzen verwandelt werden. Gestärkt mit der Speise, die Christus selber ist, dürfen wir das Evangelium in Seiner Nachfolge leben und Zeugen Seiner hingebenden Liebe in der Welt zu sein.

Darin erschließt sich uns die wahre Bedeutung dessen, was uns in der Eucharistie geschenkt ist.

Christus bleibt in der Eucharistie auch über die Heilige Messe hinaus gegenwärtig – solange die Gestalten von Brot und Wein andauern. Deshalb können wir die heilige Kommunion auch Kranken bringen.

Wir können Christus in der heiligsten Eucharistie, dem Altarsakrament, auch außerhalb der Heiligen Messe anbeten, vor Ihm in ganz besonderer Weise unser Herz ausschütten und uns in Seine Nähe und Liebe vertiefen. Wir können vor dem Tabernakel verweilen und in den Kirchen, die tagsüber offen sind, einige Zeit vor dem eucharistischen Herrn beten oder Jesus auch nur ganz kurz dort besuchen.

Regelmäßig finden in unserer Pfarreiengemeinschaft auch eucharistische Anbetungen statt, bei denen Jesus im Allerheiligsten ausgesetzt wird und wir gemeinschaftlich und in feierlicher Form vor ihm beten.

Wann in unseren Pfarreien die Heiligen Messen gefeiert werden, entnehmen Sie bitte dem Pfarrbrief.

Gerne können Sie in unserem Pfarrbüro auch Messintentionen angeben, die dann in ganz besonderer Weise in die Feier der Eucharistie hineingenommen werden.

Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach Er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: Nehmt und esst; das ist mein Leib. Dann nahm Er den Kelch, sprach das Dankgebet, und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus; das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.

Mt 26, 26–28